Im Newsletter hatte ich es meinen Lesern bereits angekündigt: Mein Arbeitsplatz wird zunehmend mobil. Jetzt, im März 2022, wo die Tage wieder länger, das Wetter erneut sonniger und das Wohnmobil bereit ist, geht es endlich los: Mein Mobiles-Arbeiten-Experiment.
Mobiles Arbeiten ist Standard im Homeoffice
Wenn wir vom Arbeiten im Homeoffice sprechen, meinen wir – im arbeitsrechtlichen Sinne – meist das mobile Arbeiten. Denn während beim Arbeiten im Homeoffice (auch Telearbeit genannt), ein definierter Arbeitsplatz (in der Regel innerhalb der eigenen Wohnung) vom Arbeitgeber vollständig und nach den Vorgaben der Arbeitsstättenverordnung ausgestattet wird, ist es beim mobilen Arbeiten der Arbeitnehmer:in (fast) vollständig selbst überlassen, den Arbeitsplatz auszustatten. Mit dem Vorteil, den Arbeitsort (weitestgehend) frei zu wählen. Das kann in den eigenen vier Wänden sein, im Café an der Ecke, in einem Co-Working-Space oder eben der Campervan.
Meist und gerade im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie war, wenn von Homeoffice die Rede war, das mobile Arbeiten gemeint. Denn um die Ausstattung des Arbeitsplatzes konnten oder mussten sich Arbeitnehmer:innen überwiegend selbst kümmern. Da wurde der Küchentisch zum Bürotisch, der Esszimmerstuhl zum Bürostuhl und vielleicht der TV im Wohnzimmer zum großen Arbeitsmonitor. Wenn, dann war es mehrheitlich das Notebook, das Arbeitnehmer aus dem Büro mit nach Hause nehmen konnten. Doch bereits für die Verbindung ins Netzwerk der Firma wurde wieder der private Internetanschluss verwendet.
Mit welchen Kosten so ein Arbeitsplatz in den eigenen vier Wänden verbunden ist, das hab’ ich nachgerechnet. In dem Artikel Was kostet ein Arbeitsplatz im Homeoffice? findest du die vollständige Auflistung.
Finanzielle Nachteile, die mit der (überwiegend) selbst beschafften Ausstattung verbunden sind, werden meines Erachtens (teilweise) durch ersparte Arbeitswege, bessere Work-Life-Balance und auch Wahlfreiheit beim Arbeitsort wettgemacht. Zumindest, wenn du diese Freiheit nutzen willst. Ich habe mir vorgenommen, die Freiheit des mobilen Arbeitens künftig wörtlich(er) zu nehmen.
Mein Arbeitsplatz im Campervan
Vor einem Monat habe ich ein Bild von meinem mobilen Arbeitsplatz im Campervan gepostet. Die Resonanz war ungewöhnlich groß. Rückmeldungen haben mir gezeigt, dass es nicht nur ich bin, der sich seinen mobilen Arbeitsplatz frei wählen will. Eine zunehmende Zahl an Wissensarbeitern hat den Wunsch, ihren Arbeitsort frei und passend zur Arbeitsaufgabe zu wählen. Unterwegs im Wohnmobil zu arbeiten, ist eine echte Option.
Jetzt, wo die alte Freiheit des Reisens (hoffentlich) wieder zurückkommt, werde ich mobiles Arbeiten öfter mal wörtlich nehmen. Ich werde in meinem Campervan arbeiten und zur Inspiration (und vielleicht auch passend zum Wetter) meinen Arbeitsort wählen. Denn das konnte ich bei mir bereits feststellen: Das Reisen im Wohnmobil hat es mir nicht nur während der paar Wochen Urlaub im Jahr angetan. Die Freiheit des Reisens will ich parallel zur normalen Arbeit nutzen.
Lag bei unserem ersten Wohnmobil der Fokus auf Familienzeit, sind es jetzt, wo unsere beiden Jungs zunehmend ihre eigenen Wege gehen, Mobilität und Freiheit, die ich mit unserem neuen Campervan verbinde. Und wo es weniger Spielzeug und Betten benötigt, entsteht im Camper Platz für die Dinge, die mobiles Arbeiten erleichtern.
Strom und Internet
Auch für die Arbeit im mobilen Büro ist die Versorgung mit Strom und Internet wichtige Voraussetzung. Was in den gemauerten vier Wänden als Selbstverständlichkeit gilt, kann unterwegs eine Herausforderung sein.
Beim Internet wissen wir das: Versorgungslücken, sogenannte weiße Flecken sind (in Deutschland) noch immer vorhanden. Und selbst wenn ich Handy-Empfang habe, heißt das noch lange nicht, dass dieser für mobiles Arbeiten ausreicht. Das war auch der Grund, warum ich vor einiger Zeit meinen Mobilfunkanbieter gewechselt habe. Denn es gibt Unterschiede zwischen den Netzen von Telekom, Vodafone und Telefonica (O₂). Sowohl in der regionalen Verfügbarkeit als auch in der nutzbaren Internet-Geschwindigkeit. 2G-Netze sind für Videokonferenzen nicht tauglich. Und 5G-Netze (sowie die dafür geeigneten Endgeräte) noch keine Selbstverständlichkeit.
Bei der Stromversorgung im Wohnmobil stellt sich die Frage anders. Denn anders als im gemauerten Zuhause, haben wir unterwegs keinen Energieversorger, der uns den Strom in die Steckdose liefert. Darum müssen wir uns selbst kümmern. Indem wir uns eine Steckdose suchen, an der wir Landstrom für unseren Camper zapfen können. Oder indem wir elektrische Energie selbst erzeugen und speichern. Stichworte hier sind Fotovoltaik-Anlage, Batterie und auch Wechselrichter.
Strom und Internet sind ein großes, wichtiges Thema für uns Camper. Gerade, wenn wir unterwegs zuverlässig arbeiten wollen. Da sind wir darauf angewiesen, unser Notebook zuverlässig mit Strom und Internet zu versorgen. Und weil mich diese beiden Punkten in den vergangenen Wochen intensiv beschäftigt haben, werde ich darauf noch detaillierter eingehen. Demnächst. Auf meiner Homepage und – vorab und mit einigen exklusiven Insights – hier im Newsletter.
Unterwegs (Ein-)Sichten gewinnen
Meine ersten Erfahrungen mit mobilem Arbeiten im Campervan hab’ ich in den letzten Wochen bereits gesammelt. Bisher war ich tageweise unterwegs. Früh weg und abends wieder zurück ins normale Zuhause. Oder ich habe mal eine Nacht in der näheren Umgebung verbracht. Ich blieb bewusst in Reichweite zur Basis, zu unserem Zuhause. Denn ich wollte testen, ob mein Equipment passend ist für die unterwegs Arbeit. (Teaser: Dabei habe ich einiges erfahren, erlebt und nachgebessert. Mehr davon in einem der folgenden Newsletter.)
Eines kann ich heute schon sagen: Mobiles Arbeiten im Camper ist anders. Es ist ein anderer Tagesablauf als im Büro daheim oder in der Firma. Weil du mehr auf dich gestellt bist. Und weil die sich verändernde Umgebung buchstäblich dazu beiträgt, neue (Ein-)Sichten zu gewinnen. Unterwegs bekommst du einen anderen Blick auf die alltäglichen Dinge. Aus dem Urlaub kennen wir das. Für das mobile Arbeiten gilt das genauso – das habe ich bereits feststellen können.
Der Appetit kommt beim Kochen
In diesem Artikel habe ich viele Themen rund ums Arbeiten im Campervan angerissen. Von der notwendigen Infrastruktur bis zum veränderten Tagesablauf. Ich weiß, dass es da noch viel mehr gibt. Die tägliche Arbeitsorganisation, die remote Zusammenarbeit mit dem Team, die passenden Stellplätze und das soziale Umfeld, auf das sich mobiles Arbeiten auswirkt.
Einiges habe ich bereits erfahren. Vieles werde ich noch erleben. Doch schon heute kann ich sagen: Mein Appetit nach mobilem Arbeiten ist noch nicht gestillt. Im Gegenteil.
Dieser Artikel wurde vorab in meinem Newsletter veröffentlicht. Möchtest du mehr Informationen rund um das Thema mobiles Arbeiten, dann melde dich gern kostenfrei an.
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