Mein Mobiles-Arbeiten-Experiment beginnt

von | 19.03.2022 | meineMeinung, mobilesArbeiten

Im Newsletter hatte ich es meinen Lesern bereits angekündigt: Mein Arbeitsplatz wird zunehmend mobil. Jetzt, im März 2022, wo die Tage wieder länger, das Wetter erneut sonniger und das Wohnmobil bereit ist, geht es endlich los: Mein Mobiles-Arbeiten-Experiment.

Mobiles Arbeiten ist Standard im Homeoffice

Wenn wir vom Arbeiten im Homeoffice sprechen, meinen wir – im arbeitsrechtlichen Sinne – meist das mobile Arbeiten. Denn während beim Arbeiten im Homeoffice (auch Telearbeit genannt), ein definierter Arbeitsplatz (in der Regel innerhalb der eigenen Wohnung) vom Arbeitgeber vollständig und nach den Vorgaben der Arbeitsstättenverordnung ausgestattet wird, ist es beim mobilen Arbeiten der Arbeitnehmer:in (fast) vollständig selbst überlassen, den Arbeitsplatz auszustatten. Mit dem Vorteil, den Arbeitsort (weitestgehend) frei zu wählen. Das kann in den eigenen vier Wänden sein, im Café an der Ecke, in einem Co-Working-Space oder eben der Campervan.

Meist und gerade im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie war, wenn von Homeoffice die Rede war, das mobile Arbeiten gemeint. Denn um die Ausstattung des Arbeitsplatzes konnten oder mussten sich Arbeitnehmer:innen überwiegend selbst kümmern. Da wurde der Küchentisch zum Bürotisch, der Esszimmerstuhl zum Bürostuhl und vielleicht der TV im Wohnzimmer zum großen Arbeitsmonitor. Wenn, dann war es mehrheitlich das Notebook, das Arbeitnehmer aus dem Büro mit nach Hause nehmen konnten. Doch bereits für die Verbindung ins Netzwerk der Firma wurde wieder der private Internetanschluss verwendet.

Mit welchen Kosten so ein Arbeitsplatz in den eigenen vier Wänden verbunden ist, das hab’ ich nachgerechnet. In dem Artikel Was kostet ein Arbeitsplatz im Homeoffice? findest du die vollständige Auflistung.

Finanzielle Nachteile, die mit der (überwiegend) selbst beschafften Ausstattung verbunden sind, werden meines Erachtens (teilweise) durch ersparte Arbeitswege, bessere Work-Life-Balance und auch Wahlfreiheit beim Arbeitsort wettgemacht. Zumindest, wenn du diese Freiheit nutzen willst. Ich habe mir vorgenommen, die Freiheit des mobilen Arbeitens künftig wörtlich(er) zu nehmen.

Mein Arbeitsplatz im Campervan - Quelle: Peter Janetschke
Mein Arbeitsplatz im Campervan – Quelle: Peter Janetschke

Mein Arbeitsplatz im Campervan

Vor einem Monat habe ich ein Bild von meinem mobilen Arbeitsplatz im Campervan gepostet. Die Resonanz war ungewöhnlich groß. Rückmeldungen haben mir gezeigt, dass es nicht nur ich bin, der sich seinen mobilen Arbeitsplatz frei wählen will. Eine zunehmende Zahl an Wissensarbeitern hat den Wunsch, ihren Arbeitsort frei und passend zur Arbeitsaufgabe zu wählen. Unterwegs im Wohnmobil zu arbeiten, ist eine echte Option.

Jetzt, wo die alte Freiheit des Reisens (hoffentlich) wieder zurückkommt, werde ich mobiles Arbeiten öfter mal wörtlich nehmen. Ich werde in meinem Campervan arbeiten und zur Inspiration (und vielleicht auch passend zum Wetter) meinen Arbeitsort wählen. Denn das konnte ich bei mir bereits feststellen: Das Reisen im Wohnmobil hat es mir nicht nur während der paar Wochen Urlaub im Jahr angetan. Die Freiheit des Reisens will ich parallel zur normalen Arbeit nutzen.

Lag bei unserem ersten Wohnmobil der Fokus auf Familienzeit, sind es jetzt, wo unsere beiden Jungs zunehmend ihre eigenen Wege gehen, Mobilität und Freiheit, die ich mit unserem neuen Campervan verbinde. Und wo es weniger Spielzeug und Betten benötigt, entsteht im Camper Platz für die Dinge, die mobiles Arbeiten erleichtern.

Strom und Internet

Auch für die Arbeit im mobilen Büro ist die Versorgung mit Strom und Internet wichtige Voraussetzung. Was in den gemauerten vier Wänden als Selbstverständlichkeit gilt, kann unterwegs eine Herausforderung sein.

Beim Internet wissen wir das: Versorgungslücken, sogenannte weiße Flecken sind (in Deutschland) noch immer vorhanden. Und selbst wenn ich Handy-Empfang habe, heißt das noch lange nicht, dass dieser für mobiles Arbeiten ausreicht. Das war auch der Grund, warum ich vor einiger Zeit meinen Mobilfunkanbieter gewechselt habe. Denn es gibt Unterschiede zwischen den Netzen von Telekom, Vodafone und Telefonica (O₂). Sowohl in der regionalen Verfügbarkeit als auch in der nutzbaren Internet-Geschwindigkeit. 2G-Netze sind für Videokonferenzen nicht tauglich. Und 5G-Netze (sowie die dafür geeigneten Endgeräte) noch keine Selbstverständlichkeit.

Bei der Stromversorgung im Wohnmobil stellt sich die Frage anders. Denn anders als im gemauerten Zuhause, haben wir unterwegs keinen Energieversorger, der uns den Strom in die Steckdose liefert. Darum müssen wir uns selbst kümmern. Indem wir uns eine Steckdose suchen, an der wir Landstrom für unseren Camper zapfen können. Oder indem wir elektrische Energie selbst erzeugen und speichern. Stichworte hier sind Fotovoltaik-Anlage, Batterie und auch Wechselrichter.

Strom und Internet sind ein großes, wichtiges Thema für uns Camper. Gerade, wenn wir unterwegs zuverlässig arbeiten wollen. Da sind wir darauf angewiesen, unser Notebook zuverlässig mit Strom und Internet zu versorgen. Und weil mich diese beiden Punkten in den vergangenen Wochen intensiv beschäftigt haben, werde ich darauf noch detaillierter eingehen. Demnächst. Auf meiner Homepage und – vorab und mit einigen exklusiven Insights – hier im Newsletter.

Unterwegs (Ein-)Sichten gewinnen

Meine ersten Erfahrungen mit mobilem Arbeiten im Campervan hab’ ich in den letzten Wochen bereits gesammelt. Bisher war ich tageweise unterwegs. Früh weg und abends wieder zurück ins normale Zuhause. Oder ich habe mal eine Nacht in der näheren Umgebung verbracht. Ich blieb bewusst in Reichweite zur Basis, zu unserem Zuhause. Denn ich wollte testen, ob mein Equipment passend ist für die unterwegs Arbeit. (Teaser: Dabei habe ich einiges erfahren, erlebt und nachgebessert. Mehr davon in einem der folgenden Newsletter.)

Eines kann ich heute schon sagen: Mobiles Arbeiten im Camper ist anders. Es ist ein anderer Tagesablauf als im Büro daheim oder in der Firma. Weil du mehr auf dich gestellt bist. Und weil die sich verändernde Umgebung buchstäblich dazu beiträgt, neue (Ein-)Sichten zu gewinnen. Unterwegs bekommst du einen anderen Blick auf die alltäglichen Dinge. Aus dem Urlaub kennen wir das. Für das mobile Arbeiten gilt das genauso – das habe ich bereits feststellen können.

Unterwegs arbeiten - im und vor dem Wohnmobil - Quelle: Peter Janetschke
Unterwegs arbeiten – im und vor dem Wohnmobil – Quelle: Peter Janetschke

Der Appetit kommt beim Kochen

In diesem Artikel habe ich viele Themen rund ums Arbeiten im Campervan angerissen. Von der notwendigen Infrastruktur bis zum veränderten Tagesablauf. Ich weiß, dass es da noch viel mehr gibt. Die tägliche Arbeitsorganisation, die remote Zusammenarbeit mit dem Team, die passenden Stellplätze und das soziale Umfeld, auf das sich mobiles Arbeiten auswirkt.

Einiges habe ich bereits erfahren. Vieles werde ich noch erleben. Doch schon heute kann ich sagen: Mein Appetit nach mobilem Arbeiten ist noch nicht gestillt. Im Gegenteil.


Dieser Artikel wurde vorab in meinem Newsletter veröffentlicht. Möchtest du mehr Informationen rund um das Thema mobiles Arbeiten, dann melde dich gern kostenfrei an.

Kommunikationsrichtlinie für Microsoft Teams

Kommunikationsrichtlinie für Microsoft Teams

Optimiere deine Teamkommunikation mit einer Kommunikationsrichtlinie

  • Spare Zeit und vermeide Missverständnisse mit klaren Regeln und Best Practices.
  • Passe die Richtlinie mühelos an die spezifischen Bedürfnisse deines Unternehmens an.
  • Nutze die volle Power von Microsoft Teams mit detaillierten Anleitungen und Tipps.
  • Schaffe ein respektvolles und produktives Arbeitsumfeld.

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Workation & Retreat 4 Camper

In Gemeinschaft mobiles Arbeiten lernen und leben.

Erlebe zusammen mit Gleichgesinnten, was es bedeutet, autark mit dem Camper zu Reisen, zu Arbeiten und hybride Zusammenarbeit ortsunabhängig zu organisieren.

Erfahre mehr über den 1-wöchigen Workshop für alle, die spüren und erleben wollen, wie viele Facetten New Work bietet.

Evernote und Todoist im perfekten Zusammenspiel: Der ideale Workflow für Wissensarbeiter

Evernote und Todoist im perfekten Zusammenspiel: Der ideale Workflow für Wissensarbeiter

In diesem Artikel zeige ich, wie ich seit Jahren erfolgreich Evernote und Todoist kombiniere, um Informationen und Aufgaben effizient zu verwalten. Durch die klare Trennung beider Bereiche behalte ich den Überblick, vermeide Stress und nutze die Stärken beider Tools optimal aus. Ideal für Wissensarbeiter und Teams, die ihre Arbeitsabläufe verbessern möchten.

mehr lesen
Effiziente Meetings durch Innovation: Asynchrone Kommunikation, KI und moderne Tools

Effiziente Meetings durch Innovation: Asynchrone Kommunikation, KI und moderne Tools

Effizienz in Meetings ist heute wichtiger denn je. Dieser Beitrag zeigt, wie innovative Ansätze wie asynchrone Kommunikation, Künstliche Intelligenz und moderne Meetingtools dazu beitragen können, die Meetingkultur zu verbessern. Erfahre, wie du hybride Meetings effizient gestaltest und dabei eine Balance zwischen Flexibilität und Verbindlichkeit findest, um die Produktivität in deinem Team zu steigern.

mehr lesen
Google-Suche oder ChatGPT? Ein Leitfaden für optimale Nutzung im Arbeits- und Alltag

Google-Suche oder ChatGPT? Ein Leitfaden für optimale Nutzung im Arbeits- und Alltag

In diesem Blogartikel erfährst du die grundlegenden Unterschiede zwischen der Google-Suche und KI-Tools wie ChatGPT. Ich erkläre dir, wann welches Tool am besten genutzt wird, gebe Beispiele für die Nutzung von ChatGPT im Arbeits- und im persönlichen Alltag und betrachte einige datenschutzrechtlichen Aspekte. Zudem wage ich einen Ausblick auf die zukünftige Integration von Suchfunktionen in ChatGPT.

mehr lesen

Methoden + Werkzeuge zur Selbstorganisation

Wie es gelingt, die eigene Arbeit im Homeoffice zu organisieren, darüber habe ich ein Buch geschrieben.

Es geht um Methoden, die dich fokussiert und produktiv arbeiten lassen.
Und um Werkzeuge, die dir helfen,
Termine, Aufgaben und Informationen zu strukturieren und zu bewältigen.

Meine Erfahrung und mein Wissen aus über 25 Jahren Projekt-, Führungserfahrung und mobilem Arbeiten habe ich in diesem Praxisbuch zusammengebracht.